Was hat der Neptun mit dem Weltgeschehen zu tun?
Jedes Tier hat ein Revier. Dieser Bereich kennzeichnet sich an seinem Schlafplatz, seinem Jagdbereich und den Grenzbereichen, die im täglichen Leben nicht mehr erreicht werden können, und, da es sich ja um einen Kreis mit einem Zentrum handelt natürlich durch mangelnde Präsenz nicht mehr so markiert werden können, daß ein anderer abgehalten würde, in diesem Bereich das Zentrum seines Lebens zu bilden. Dieser Bereich der Anwesenheit ist nun natürlich dem Alter, Krankheiten, den Jahreszeiten unterworden, dann, wenn es nicht möglich ist, täglich durch sein Revier zu streifen, dieses frei wird für andere.
Wenn menschliches Leben so strukturiert wäre, gäbe es keine Probleme: es gäbe einen Mittelpunkt, ein homogenes Leben, mit darum herum gelagerten Bereichen des unmittelbaren Zusammenlebens, und dann jene Bereiche, in denen die Anwesenheit nicht unmittelbar gegeben wäre, die Grenzbereiche, in denen es zu Überlappungen, Austausch, einem Neben- und einem heterogenen Miteinander verschiedener Kulturen käme, die sich dann wiederum in anderen Zentren sammelten.
Menschen respektieren diese naturgegebenen Grenzen ihrer Existenz nicht, sondern gieren danach, diese ins Unendliche zu erweitern, sprich MOND und MARS Landungen. Wenn diese gewachsenen Strukturen gegeben wären, hätte jedes "Reich" einen "König" einen Mittelpunkt, ein Zentrum, um welche sich Leben ergäbe und damit einen Neptun, einen Uranus, einen Saturn usw., was ein natürlich gewachsenes Revier wäre, das sich an Flüssen, Bergen und landschaftlichen Gegebenheiten orientierend ausbildete.
Nun, seit Beginn der Seßhaftigkeit läuft das aber anders: kriegerische Auseinandersetzungen, Besetzungen, Eroberungen und Okkupationen wesensmäßig fremder Gegenden haben zu Konglomeraten geführt, die schnell wieder auseinander brachen, geteilt, verschenkt und verspielt, verheiratet und verloren wurden. Und die gewachsene, natürliche Ordnung und damit der Neptun und der Uranus gingen verloren. Und dort, wo der Ursprung nicht mehr vorhanden ist, gibt es auch keine Bestimmung, keinen Saturn mehr, sondern nur mehr ein geregeltes Existieren, das mit Leben nicht mehr viel gemein hat. Dieser Zustand der Welt dauert nun schon lange an. Die Macht, die damit einher geht, führt zu immer weiteren Konflikten, Tod und Zerstörung.
Damit ging auch die Individualität verloren, das Leben in den verschiedenen und vielfältigen Formen nivellierte sich. Es entstanden kollektive, gleichgeschaltete Lebensformen, die hierarchisch gelenkt und verwaltet wurden. In dieser amorphen und und einfältigen Masse gerät der Neptun nun zusehens unter Druck, zuerst als Saturn Neptun dann, wenn das individuelle, einmalige im Kollektiv keinen Platz mehr findet und schließlich zu einem Saturn Pluto wird. Dies ist die ideale Konstellation, um durch Separation den Prozess der Vereinheitlichung aufzuheben, die Menschen auf sich selbst zurückzuwerfen, auf ihren Neptun und Uranus zu reduzieren um wieder eine Bestimmung, einen Saturn möglich zu machen. Dies ist die Konstellation von Saturn Pluto der letzten Jahre. Und genau dies geschah im Jahr 2020. Dort, wo diese Entwicklung jedoch wieder mit einer Absicherung gegen den Himmel umgangen wurde und wird, kann es zu keiner Erneuerung kommen und die Chance der Krise ist vertan.
Wenn wir Ostaricchi nun genauer betrachten, fällt zuerst einmal auf, daß es sich ja um eine Bezeichnung von einer anderen Warte aus handelt: jemand im Westen nennt diesen Bereich "ob und unter der Enns" Ostreich. Da müßte es eigentlich schon klingeln. Denn damit wird klar, daß dieser Bereich selbst ja schon vor tausend Jahren kein Zentrum mehr hatte, sondern als Anhängsel verschiedenster Herrschaftsbereiche betrachtet wurde. Und dieses Dilemma der mangelnden Identität ist bis heute nicht aufgearbeitet und öffnete diversen ideologischen und politischen Interessen Tür und Tor.
Denn bereits die Kelten unterwarfen diesen Bereich, gefolgt vom Hl. Römischem Reich, den Römern, den Habsburgern und wie sie alle heißen. Da stellt sich die Frage: und wer lebte hier vorher in der sogenannten Steinzeit?
Die Menschen, die an diesen Orten zuerst lebten, die in dieser Landschaft verwurzelt waren, sind unsere Vorfahren lange vor den Kelten, Römern oder sonstiger Eroberer. Aber über die wissen wir praktisch nichts...
Kommentar schreiben